Die Fahrt hatte viel kürzer gedauert als wenn sie mit einem Taxi gefahren wären und so stand er wenig später schon auf dem Parkplatz des Macces, welches er vor einiger Zeit mal gesehen hatte. "Angekommen", meinte er mit einem kurzen Schmunzeln, stellte den Motor ab und stieg aus, um dann zu ihr herüber zu laufen und ihr die Tür zu öffnen. Romantisch war es hier zwar nicht, aber bisher hatte er auch nie eine Frau irgendwo hin ausgeführt

Ich hatte einen Bärenhunger und beschloss einen Abstecher zu Mcdonalds zu machen, ich würde mir erstmal einen Cheeseburger genehmigen, eine große Pommes und ne Coke. Da gerade eines in der Nähe war, beschloss ich mit dem Auto die nächste Links abzubiegen und mein Auto zu parken. Ich ließ den Wagen mit einem kurz alarmierenden Signal zum verschließen bringen und betrat das Fast Food Restaurant. Sofort stellte ich mich an der Schlange an, wo vor mir ein Mädchen mit längeren braunen Haaren stand. Ihr Gesicht sah ich nicht, aber sicher war sie besonders hübsch. Eigentlich war das so gar nicht meine Art, aber die Schlange nahm nicht ab, es ging nicht voran und ich starb gleich vor Hunger. Ich entschloss mich das Mädchen mit meinen Zeigefinger an der Schulter anzutippen. Fragend drehte sie sich zu mir um, blickte argwöhnisch. "Ähm tut mir leid, aber dürfte ich vielleicht vor. Ich hab echt hunger und ich glaub ich sterbe gleich wenn ich noch länger warten muss", entschuldigend blickte ich sie an, während ein Lächeln meine Lippen umspielte. Erst jetzt fielen mir ihre Wahnsinns Augen auf, ebenso die vollen Lippen. Wusste ich doch gleich, das sie hübsch aussehen würde. Sehr sogar. Aber war sie wirklich alleine hier? Nun, ihr Freund stand nicht gerade an ihrer Seite, was eher untypisch war. Und wollte sie etwas schnelles zum mitnehmen gehabt hätte sie es auch von draußen bestellen können. Das heißt wenn sie ein Auto besaß. Ach, was machte ich mir überhaupt Gedanken darum. Ich entgegnete ihren Blick und versuchte nicht weiter auf ihr schönes Aussehen zu achten, während ich darauf wartete, das sie mir erlauben würde, vor sie zu treten.

Das hübsche Mädchen sah noch immer an, bis sie dann mit mir sprach. Ebenso wie hübsch sie war, so schön war auch ihre Stimme als diese beim rede erklang. Zum selben Zeitpunkt tauchte auch ihr Freund auf, der sich gleich neben sie stellte. Argwöhnisch musterte ich den Kerl. Er hatte schwarze Haare, war gut gebaut. Nichts besonderes eigentlich. Nichts was ich nicht auch haben könnte, denn gut sah ich aus. Das sollte nicht eitel oder eingebildet klingen, nur ich mache mir etwas über mein Aussehen und achtete auf gutgewählte Kleidung.
Noch immer fasziniert von dem Mädchen, nahm ich nun erst ihre Worte wahr. Irgendwie hatte ich das Gefühl das sie in diesen Moment mit mir spielte, dabei verflog mein Hunger einigermaßen und mein charmantes Lächeln kam wieder ausgeprägter zum Vorschein. "Es wäre nur zu nett von dir mich vorzulassen. Du könntest aber auch einfach für mich mitbestellen, dann würde es schneller gehen. Für mich, für dich und deinen..Freund?", sagte ich und das letzte Wort war eher als Frage gedacht, die sie nicht zwingend beantworten brauchte. Es war mir egal, denn irgendwie fand ich sie recht niedlich. Was für merkwürdige Gedanken.. Und vor allem..war ich gerade dabei mit ihr zu flirten? -Ich muss schon dreist sein, wenn ihr Freund genau neben ihr stand, allerdings redete ich ihr absichtlich leiser zu, was er selbst gar nicht mitbekommen zu haben scheint da er selbst von etwas anderem abgelenkt war und auch ihr gegenüber nicht sehr Redegewand war.
"Also, würdest du diesen hungrigen, jungen Mann wie mich vorlassen? Dein Freund wird schon nichts dagegen haben, außer er hat mindestens genauso großen Hunger wie ich."

Okay, vielleicht hätten sie doch woanders hingehen sollen - Hunger hatte er beinahe wie ein Bär und dennoch wurde die Schlange nicht weniger. Seine Hände vergrub er seufzend in seinen Hosentaschen und tippte immer wieder mit dem Fuß auf dem Boden; sah im Augenwinkel zu Stella und hoffte, sie würde nicht mitbekommen, dass er sie immer wieder ansah. Jedes Mal wenn er auch nur eine noch so kleine Bewegung von ihr spürte, schlug sein Herz schneller. Er war heilfroh, dass sie es nicht hören konnte, denn dann würde das ganze noch wirklich peinlich werden. Vollkommen in die Karte vertieft, welche seine einzige Ablenkung von seinen verwirrenden Gedanken war, bekam er nicht mit, dass sich noch jemand zu ihnen gesellte. Erst nachdem er sich überlegt hatte was er essen könnte, wandte er seinen Blick wieder an Stella und den anderen fremden Kerl neben ihr. Baggerte der gerade wirklich an ihr herum? Da Felix ein wenig abseits von beiden stand, fiel nicht auf, dass sich seine Augen verengten und sich seine Muskeln anspannten. Das Bedürfnis, den Typen einfach wegzujagen und ihm eins in die Fresse zu schlagen, hielt sich standhaft in seinem Inneren, doch das Stella nicht gerade abgeneigt schien, gab ihm den Rest. Langsam ging er wieder auf sie zu, sah den Typen mit verengten Augen an und sah anschließend zu Stella. "Wir sollten das hier vielleicht verschieben. Ich meld mich bei dir", gab er ihr nur kurz und knapp zu verstehen, denn in seinem Inneren brodelte alles, solange der Typ noch unmittelbar neben ihm stand. Doch um nicht noch einen Fehler zu machen, wandte er sich schließlich um und verließ das Lokal durch die schwere Eingangstür um zu seinem Wagen zu laufen.

Verdammt, wo war der bescheuerte Schlüssel?! Mit zittrigen Händen wühlte er in seinen Hosentaschen herum, auch wenn ihm das genauso wenig brachte. Er musste zurück zum Internat und am besten den Boxsack ein paar Mal verprügeln um sich wieder beruhigen zu können. Warum musste sowas aber auch ausgerechnet ihm passieren?! Er hatte es schon so oft in irgendwelchen Filmen gesehen, aber das Gefühl selbst mitzuerleben war mehr als grausam. Er achtete nicht auf ihr Rufen, denn er wollte einfach nur noch weg - das Bedürfnis los werden, seine Faust ins Gesicht von dem Kerl zu drücken. "Vergiss es einfach, es war eine blöde Idee", meinte er und fand endlich seinen Schlüssel. Gerade als er seinen Wagen aufschließen wollte, merkte er wie sie ihn zu sich herum drehte und seine Haut kribbelte, auch wenn er dieses Gefühl unterdrückte. Kurz sah er auf ihre Hand welche auf seinem Unterarm lag, doch wusste er anschließend selbst nicht, was mit ihm geschah. Ohne dass er sich wehren konnte spürte er im nächsten Moment schon ihre Lippen auf seinen welche noch viel besser und weicher waren als er es sich vorgestellt hatte. Sanft griff er mit einer Hand in ihren Nacken und beugte sich zu ihr herunter um den Kuss in vollen Zügen auszukosten. Nur langsam kehrten seine Sinne zurück und er öffnete langsam seine Augen um sie dann überrascht, allerdings auch glücklich anzusehen. "Wow"

Noch immer konnte er nicht glauben, dass er das gerade wirklich getan hatte - sie geküsst. Auch wenn es nicht direkt von ihm ausgegangen war aber immerhin war es ein Kuss. Nur langsam löste er seine Hände wieder von ihr und doch lag das Lächeln auf seinen Lippen, welches fast zu einem Strahlen wurde je länger er sie ansah. Jedoch nickte er schließlich auf ihren Vorschlag hin, stieg wieder in seinen Wagen und wartete noch bis sie ebenso saß, bevor er sich dann auf den Weg ins McDrive machte. Zwar dauerte es da auch ein wenig, jedoch nicht so lang wie als wenn sie noch immer drinnen sein würden. Er bestellte für sie beide jeweils ein Menü und bezahlte, bevor er das Essen erstmal auf die Rückbank stellte und dann das Gelände wieder verließ, um woanders hin zu fahren.