Es war ein angenehmer, sonniger Tag in London. Und gerade machte ich es mir auf eine der Bänke vor der Uni gemütlich um einfach genüsslich die Sonne auf mich strahlen zu lassen und zu entspannen. Gerade waren Semesterferien. Die stressigen Tage die ich mich mit lernen herumärgern musste waren auch dahin. Ein Glück! dachte ich selbstzufrieden, schloss die Augen und hing lieber anderen Gedanken nach, als mich in meiner erholsamen Freizeit noch weiter Gedanken um die Schule zu machen.
Viel lieber galten meine Gedanken nun Alexander. Durch die Ferien wurde mir bewusst, das wir uns somit weniger sehen würden. Aber wenn man es von einer anderen Seite betrachtete, war dies eigentlich so schlimm? Immerhin hatten wir von nun an viel mehr Zeit für uns. Wir konnten wegfliegen oder einen Wochenendtrip machen, einfach so spontan alles. So mussten wir nicht mehr in ständiger Angst leben von irgendjemand gesehen zu werden. Von uns beiden war ich ohnehin die vorsichtigere. Mir machte es große Sorgen, wenn das alles auffliegen könne, Alexander seinen Job nur meinetwegen verliert. Das wollte ich nicht.. Aber wenn wir mal doch unachtsam sind.. Plötzlich wurde mein Gedankengang unterbrochen als sich ein Typ neben mich auf die Bank setzte und mich anlächelte. Argwöhnisch sah ich ihn an. "Kann ich dir helfen?", fragte ich skeptisch. Es liefen schon merkwürdige Leute hier rum, das bekam ich nur all zu gut mit. Dieser gehörte wohl dazu...

"Ach ein typischer Anmachspruch von einem Kerl den ich hier noch nie gesehen hab? Und sich zu allem Überfluss noch zu mir setzt..", grinsend und mit doch noch relativ freundlicher Stimme, blickte ich dem jungen Mann vor mir entgegen. Er machte eigentlich einen ziemlich netten Eindruck, würde er nicht so einen kleinen Macho geben. Eigentlich verabscheute ich diese ja, aber wenn es nicht zu sehr ausartet, konnte ich sie doch gut leiden. Ich machte mir aber keine allzu großen Gedanken was es mit dem plötzlichen auftauchen dieses Kerls zutun hat und wieso er glaubt sich einfach bei mir hinsetzen zu können und mich quasi nach einem Date zu fragen. Solche Typen sind Weltklasse, die glauben, mit solchen Charme würden sie die Weiber um den Finger wickel wo dieser hier an der falschen Adresse war.
Schließlich brach ich meinen Gedankengang ab, als er mir seine Hand reichte und sich vorstellte. Bei seinem Namen runzelte ich die Stirn. Der Nachname kam mir irgendwie bekannt vor, und doch kam ich einfach nicht darauf. Davonport..Davonport.., immer wieder rief ich mir den Namen ins Gedächtnis, aber nichts geschah, außer dieser Gedanke das ich ihn bereits mal gehört hatte. Sich gar nicht weiter darum kümmernd, blickte ich Derek an. "Freut mich dich kennen zu lernen, Derek. Mein Name ist Lindsay. Bist du irgendwie neu hier..ich meine, ich hab dich hier vorher nicht gesehen. Oder bist du nur jemand der hier rumläuft, sich als Student ausgibt um die Weiber hier abzuchecken?", äußerte ich meine Vermutung, während ich ihn mit einem breiten Grinsen ansah.

"Sorry Süßer, ich wollte dir nicht direkt einen Korb verpassen. Aber leider, hätte es keinen Zweck bei mir landen zu wollen. Die reizende Dame neben dir ist schon vergeben", zwinkerte betrachtete ich sein Gesicht das mich noch immer so charmant anlächelte. Süß war er ja schon. Aber seit ich damals Alexander geschworen hatte, ihn nicht mehr zu hintergehen, wollte ich mich nicht nochmals so sehr an dem feuer verbrennen wie es mal der Fall war. Er war alles für mich, so sollte es bleiben. Ein zufriedenes Lächeln zierte meine vollen Lippen, als ich auch schon wieder zu Derek sah.
"Nun Derek, das ist auch guter Versuch hier bei den Weibern zu landen, aber hey..das hast du nicht von mir", ich grinste breit und stupste ihn leicht mit meiner Schulter an. Irgendwie wirkte er ja doch recht sympathisch. Er hatte etwas überaus nettes wie charmantes an sich. Vielleicht war er doch nicht der übliche Draufgänger für den ich ihn gehalten habe. Schon damals hatte ich mich in einem Menschen getäuscht. David. Hach ja.., dachte ich nur für einen kurzen Moment, als ich mich erinnerte wie wir uns kennengelernt haben. Fast wie ich und Derek jetzt. Welch Ironie..
Aus meinen Gedanken gerissen, blinzelte ich lächelnd, was ein sinnliches Lächeln offenbarte. "Ich bin heut sehr in Gedanken..Was hattest du gesagt?" Fragen blickte ich ihn an, als er umgehend seine Frage wiederholte. "Was du bist..Emilias Bruder?" Verwirrung und zugleich der Schock lagen in meiner Stimme. "Ich hätte nicht gedacht.." Noch viel zu fassungslos über diese Information, brach ich den Satz ab. "wow, ich wusste ja das Emilia einen Bruder hatte, aber ich wusste nicht das dieser so Charmant ist. Du musst wissen, eine gewisse zeit lang hatte aus irgendwelchen Gründen etwas gegen sie", sanft lächelte ich. "Ich kann dir nicht mal sagen warum. Vielleicht.. Naja sie versteht sich total gut mit einem Kerl und das ist eben ein guter Freund von mir. Ist wohl mein Beschützer-Syndrom. Ich hab ihn nämlich echt gern." An die Erinnerung das er mir damals half, immer für mich da war als ich Probleme hatte oder es mir schlecht ging, biss ich -mit dem noch währenden Lächeln- auf meine Unterlippe.

Derek schien gerade sehr in Gedanken zu sein, jedenfalls machte es stark den Eindruck danach. Woran er wohl dachte? Irgendwie interessierte es mich schon. Zumal mich die Erkenntnis noch immer schwer traf das das Emilia's Bruder sein soll. Eine Sache mit der ich im Leben nie gerechnet hatte. Zumal es doch einen glatten Zufalle galt das ausgerechnet ich ihm begegnet bin, so wie einst David Emilia getroffen hatte. -Das hatte er mir jedenfalls mal erzählt. Alleine die Tatsache das wohl zwischen den beiden etwas lief, ist noch viel erschreckender, wobei ich eigentlich gehofft hatte David könnte seine kleinen immer wieder ausbrechenden Hormone unter Kontrolle haben. Da hatte ich mich sichtlich getäuscht, er konnte es nicht lassen. Erst deswegen kursierten ja erst die Gerüchte um uns herum. Ob Derek davon erfahren hatte?
Ich sah zu Derek nachdem ich den Blick von ihm abgewandt hatte. "Quatsch als ob ich was von dem wollen würde.. Wir sind nur gute Freunde." Und damit war ich mir wahrhaftig schon sicher. Für mich gab es nur noch Alexander. Ich hatte schon zu viel Mist gebaut gehabt. Ein Grinsen formte sich auf meinen Lippen. "Du glaubst doch nicht wirklich das ich dir meine Freundinnen als billigen Fraß aussetze?", lachte ich dann schließlich. "Ich denke dein Angebot mit dem Essen gehen, klingt wahrscheinlicher. Darauf kann ich mich einlassen. Zumal ich ja nun eh schon dein Opfer hier bin. Also..Ein kleines Essen könnte nicht Schaden. Du lädst mich ein hab ich gehört?",breit grinsend sah ich ihn nun an, wobei sich meine weißen Zähne dabei entblößten die ihn förmlich anstrahlten. Abrupt sprang ich von der Bank auf. "Na los!"

Ich hörte seine Frage und musste dann doch kurz grübeln, auch wenn die Antwort schon längst feststand. "Nein, ich wollte auch früher nichts von ihm.. Nun..Wir standen uns mal sehr nah und er strahlte etwas merkwürdiges aus. Zumal er selbst so ein Draufgänger war der sich einfach zu mir setzte und mich angequatscht hat. Ich hab ihn dafür Anfangs irgendwie..gehasst", ich grinste als ich mich daran zurück erinnerte wie es war, als David sich so miserabel bei mir bemerkbar gemacht hatte. Mit so einer Selbstverständlichkeit. Kaum zu glauben, das ich damals so sauer auf ihn war. "Damals hab ich ihn ordentlich eine Ohrfeige dafür verpasst, das noch ein Tag später die Stelle gerötet war." Das Grinsen lag noch immer auf meinen Lippen. Es schien nicht mehr weggehen zu wollen.
Lachend sah ich ihm entgegen, bis ich sein Kompliment vernahm. "Danke. Deins ist auch ganz süß", meinte ich schließlich als wir uns dabei zu seinem Auto bewegten, wo wir über den Rasen der Schule gegangen waren. An dem Auto angekommen, öffnete mir Derek die Tür. Wortlos stieg ich ein, jedoch das Grinsen bewehrte sich noch auf meinen vollen Lippen. "Wow, du lädst mich zum Essen ein, hast aber keinen Plan davon wo sich hier tewas befindet. Derek du bist mir echt einer.." Unaufhörlich stieg mein Grinsen und leicht boxte ich ihm in die Seite. "Ich sag dir wo du langfahren musst. Es ist eines der besten Restaurants die es hier in der Stadt gibt", merkte ich an, und schon waren wir auf dem Weg dorthin.

Einige Minuten verstrichen als wir gemeinsam dorthin gefahren sind, wo unser Ziel lag. Auf dem Fahrweg unterhielten wir uns prächtig. Ich merkte gleich das wir uns auf einer gleichen Ebene befanden, wenn man das so sagen konnte. Es machte wirklich Spaß mal wieder mit jemand anderen Zeit zu verbringen. Vielleicht würde Alexander dies missbilligen aber er war nicht da, also konnte er davon auch nichts wissen. Spätestens heute Abend würde ich ihm von meinem Spontan-Trip erzählen.
Mittlerweile befanden wir uns im Restaurant. "Na, hab ich zu viel versprochen? Es ist unglaublich hier. Komm, suchen wir uns einen Platz", meinte ich schließlich und ging voraus.

„Nein danke, ich steh echt nicht auf Krankenhaus-Essen oder überhaupt auf Krankenhäuser. Sie sind mir nicht ganz geheuer. Wenn ich hin muss ok, aber wenn nicht dann nicht. Umso besser“, meinte ich schließlich und grinste breit als wir uns gerade einen Platz im Restaurant gesucht hatten. Wir hatten einen tollen Ausblick am Fenster. Es war überwältigend nach draußen zu schauen und die vielen Lichter in den beleuchteten Straßen und Geschäften zu bewundern. „Ich will dich sicher nicht absichtlich in ein Restaurant führen, das teuer ist. Aber es ist wirklich schön hier. Ich bin einige Male hier essen gewesen. Und nein, nicht nur mit irgendwelchen Lovern falls du das denkst.“ Grinsend konnte ich meinen Blick nicht von ihm lassen. Seine sympathische Ausstrahlung machte es mir nicht gerade einfach.
Nun wo ich die Karte in der Hand hielt, schielte ich einen Blick hinein, ahnte aber schon im Voraus wofür ich mich entscheiden würde. „Ich denke die Spagetti Bolognese sind super lecker. Die nehme ich. Vorausgesetzt du hast eine bessere Wahl für mich“, gab ich ihm als Antwort, ehe ich die Karte beiseite neben meinen Besteck legte. „Weißt du denn schon was du wählst? Die Auswahl ist ziemlich groß hier. Aber ich garantiere für schneller und gutes Essen.“

Ich öffnete rasch die Augen, als ich erneut Derek's Stimme hörte und schaute zu ihm auf. "Klingt super. Dann haben wir ja fast den gleichen Geschmack mein Guter. Ich glaube langsam könnte ich dich vielleicht doch mögen, aber so leicht mach ichs dir nicht", zwinkert sah ich ihn an, ehe sich leicht mein Magen zu Wort meldete. "Ich hab ein ein Hunger. Ich freu mich schon auf unser Essen", sprach ich schließlich. Ohne das ich es bemerkte stand plötzlich einer der Kellner bei uns am Tisch und fragte nach unserer Bestellung ehe noch Derek antworten konnte was ich mir zu Trinken wünschte. Besonders freundlich lächelte mich der Kellner an, nicht nur weil er mich ziemlich gut kannte. Ich hatte schon länger das Gefühl als würde er von mir fasziniert sein. Jedenfalls gab es Momente an denen er mich viel zu lange ansah, aber auch das störte mich mittlerweile nicht mehr. "Ich hätte gerne die Spagetti Bolognese und eine Cola bitte", gab ich meine Bestellung auf, wobei sich zugleich ein liebliches Lächeln auf meinen Lippen abzeichnete. Selbst Derek sah mich für einen kurzen Moment genauso an wie der Kellner es immer tat, was mich nun noch breiter Grinsen ließ. Die Männer waren doch irgendwie fats alle gleich, dachte ich und seufzte innerlich. Während ich darauf wartete das Derek sagte was er wollte, aß ich eines der Brote die sie in dem kleinen Brotkörbchen befanden, die hier immer auf dem Tisch gestellt wurden. Ich zupfte mir ein Stück ab ehe ich es in den Mund schob. Der Kellner war mittlerweile auch schon wieder weg, ich bemerkte seinen Blick auf mir ruhen und aus dem Augenwinkel heraus sah ich wie er lächelte, doch ich wich seinem Blick aus. "Erzähl mir etwas mehr von dir, Derek", sagte ich, wartete gespannt was er so zu erzählen hatte. "Wie viele Frauen hast du schon rumgekriegt?", scherzte ich und nahm im nächsten Moment ein weiteres Stück vom Brot.

Ich vernahm Derek's niedliches Grinsen, woraufhin ich nur noch breiter vor mich hingrinsen musste. Hachja, ich glaubte langsam Derek würde ein guter Freund werden, wie es auch bei David der Fall war. Und sicher könnte man genauso viel Spaß zusammen haben. Außerdem war David für Derek nicht eh sowas wie eine Art Schwager? Bei dem Gedanken hielt mein Grinsen noch länger an, als wie es sollte. Wahrhaftig hatte ich ein dauerhaftes Grinsen, das ich nicht mehr los werden würde solange wie ich mit Derek zusammen Unterwegs war.
"Wie gut das du dir bei mir nicht gleich eine gefangen hast, Derek. Das hätte dir wehtun können. Nicht das deine hübsche Visage noch einen unschönen Makel gehabt hätte" scherzte ich, wobei ich unwillkürlich auflachen musste. Mit Derek zu spaßen war so einfach. Zumal er den gleichen Humor hatte wie ich. Er nahm es mit Spaß und das war auch gut so.
Seine folgenden Worte ließen mich sanft lächeln. "Es ist schön, das du ein so fürsorglicher Bruder und Freund bist. Sowas findet man selten, sie können sich glücklich schätzen", meinte ich, woraufhin ich den Blick abwendete und an meine Schwester dahcte von der ich schon ewig nichts mehr gehört hatte. Ich überspielte meine Traurigkeit und lächelte, welches aber nicht zwingend mein Herz erreichte.
"Du nimmst wohl auch jede die du kriegen kannst. Und da dachtest du, du probierst es bei mir, also wirklich.." Meine Zähne blitzten hervor. Schon kam der Kellner -der, der mich auch zuvor so anstarrte- und brachte und die lecker riechenden Speisen. "Wow, das riecht köstlich", sagte ich, sog tief den Geruch meiner Spagetti mit Bolognese-Sauce ein, der vermischt mit dem Gericht von Derek war. Leise fing mein Magen an zu knurren und ich freute mich riesig auf das Essen.