Als Zara an diesem Morgen das nervige Klingeln des Weckers auf dem Nachttisch'chen neben ihrem Bett vernahm, kam es ihr vor als sie sie erst vor wenigen Minuten in den Schlaf gesunken. Mit einem leisen Murren auf den Lippen drehte sie ihren zierlichen Körper unter der Decke hervor, nur um an den Störenfried heran zu reichen und ihn mit einem unschönen Knall von dem kleinen Schränkchen auf den Boden fallen zu lassen. Sofort verstummte das Piepen das die morgendliche Stille durchbrochen und der jungen Studentin den Schlaf geraubt hatte. Mühsam richtete sie sich auf der weichen Matratze auf und strich sich das noch leicht zerzauste Haar glatt, das nach jeder unruhigen Nacht aussah wie ein kleiner Heuhaufen. Wie sie es schaffte jeden Morgen erneut aufzustehen obwohl sie erst wenige Stunden zuvor ins Bett gefallen war, blieb auch für die Studentin jedes Mal aufs neue ein Rätsel. Erst vor kurzem war sie zurückgekehrt, hatte Frankreich mit all seinen wunderbaren Seiten den Rücken gekehrt, und ihre Heimat aufgesucht nur um wieder in dem Internat zu landen, auf dem sie schon vor ihrer Auszeit gelebt hatte. In einer fließenden Bewegung strich sie sich die federleichte Decke vom halbnackten Körper ehe sie die Beine aus dem Bett schwang und sich ausgiebig gen Himmel streckte. Ohne weitere Zeit verstreichen zu lassen, machte sie ihr Bett, warf die Tagesdecke und die Dekokissen über den weichen Stoff des Lakens und schob die schweren Vorhänge die noch zuvor die bodenlangen Fenster verdreckten zur Seite um die ersten Sonnenstrahlen des Tages in ihr kleines Appartment zu lassen. Kurz gönnte sie sich einen Moment der Ruhe in der sie die warmen Strahlen auf ihrer nackten Haut genoss, doch wenige Sekunden später drehte sie sich schon auf den Zehenspitzen um und tapste zu ihrem Badezimmer. Zeit war für Zara am Morgen schon lange nichts mehr mit dem sie großzügig umgehen durfte.
Ab diesem Moment beschleunigte Zara alles was ein normaler Mensch wohl innerhalb eines gesamten Morgens erledigte. Schnell streifte sie das Negligee ab und schlüpfte unter die Dusche, wusch sich die Müdigkeit vom Körper, ehe sie die Zähnchen putze, sich das MakeUp auftat und in eins der Outfits schlüpfte das sie schon in Frankreich zu lieben gelernt hatte, bevor sie fix und fertig ihre Handtasche mit all den Unterlagen für die nächsten Stunden und den Zimmerschlüssel schnappte, und ihre eigenen vier Wände verließ um sich noch vor dem Unterricht auf den Weg in die Cafeteria zu machen.