Leise seufzte ich, dabei blickte ich gedankenverloren in die Ferne. In die Dunkelheit des Parks in welchem wir uns befanden. Lindsays Frage ließ mich erneut nachdenklich werden ohne das es mir bewusst war. Ich hatte mir noch keine Gedanken darüber gemacht was ich eigentlich wollte, was Emilia mir genau bedeutete. Es war alles verzwickt und ich hatte das Gefühl, als würden sich schwere Eisenketten um mich legen. Langsam wendetete ich meinen Blick zu Lindsay, blickte ihr wie so oft an diesem Abend in die Augen und suchte in ihren Seelenspiegeln nach Antworten. Aber natürlich fand ich keine, diese würde ich nur in den Tiefen meines Herzens finden. Und obwohl diese Frage, welche Lin ausgesprochen hatte so intim, so privat war antwortete ich ihr. Wenn auch ziemlich vorsichtig und leise.
"Ich weiß ja nicht, was sie empfindet. Was ich ihr bedeute und ob sie überhaupt einen Gedanken an mich verschwendet hat, seid dem Tag an dem wir uns zu letzt gesehen hatten", ich widerstand dem Drang den Blick zu senken. Lindsay sah schon viel zu viel meiner gefühlsvollen Seite, aber wollte sie die nicht auch sehen? Wollte ich ihr denn nicht zeigen, wie ich wirklich sein konnte?
Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und war mehr als verwirrt. Diese ganze Situation ließ mich konfus zurück und irgendwie hatte ich das Gefühl, als wäre es eine andere Spannung zwischen uns. Ob Lindsay das auch bemerkte?
"Du musst nichts schwören, schließlich bist du die letzte die das aussprechen würde. Ich bin nur da um dieses Geheimnis mit zuwahren. Und sei dir sicher, über meine Lippen kommt nichts", ebenso wie sie sprach ich die Worte ernst aus und vernahm sogleich ihre nächsten. Leicht verwundert sah ich ihr dabei zu, wie sie aufsprang und im inbegriff war zu gehen. Kurz überlegte ich, bis ich doch schließlich nach ihrem Handgelenk griff und sie am gehen hinderte.
"Lauf nicht weg! Lindsay....", ich brach den Satz ab und suchte nach Worten, aber wieso überhaupt? Stirn runzelnd stand ich nun ebenfalls auf und musterte sie im Schein des Mondes. "Ich bring dich zurück... es würde dumm aussehen, wenn wir getrennt voneinander den Campus aufsuchen", murmelte ich schließlich, ließ ihr Handgelenk los und trat an ihr vorbei. Was auch immer zwischen uns war, es war total verkehrt und verwirrend.

Ich winkte ab, als Lindsay meinte, dass ich sie nicht zum Internat bringen brauchte. Sicher musste ich es nicht, aber ich fühlte mich dazu verpflichtet. Schließlich hatte ich sie schon einmal allein gelassen, damals an diesem doch recht schönen Abend. Okay ihr ist an diesem Abend nichts passiert, aber es kann immer was sein und ich wollte es nicht riskieren, dass sie jetzt überfallen oder gar schlimmeres wurde.
Mit einem warmen Lächeln auf den Lippen drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung und sah sie eine Weile an. "Ich will sicher gehen, dass du auch sicher ankommst", meinte ich schließlich und schob die Hände in die Hosentaschen. Es wurde zunehmend kühler und ich war froh, dass es Lindsay warm hatte. Diese schmiegte sich in diesem Moment enger in die Jacke, welche ich ihr gegeben hatte.
Schweigend liefen wir durch den Park und hingen unseren Gedanken nach. Jedenfalls hing ich an meinen. Es war wieder so viel passiert. So vieles was ich verdauen musste und irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass irgendwas mit Cat war. Auch wenn wir gerade eine seltsame Situation hatten, so würde sie dennoch mir eine Geburtstagssms schreiben. So war sie halt.
Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, ebenso wie Lindsay meinen Namen über die sinnlichen Lippen kam. Fragend sah ich zu ihr, als sie meinte, sie solle nicht fragen und brach sogleich ab. Schüttelte dabei den Kopf und wollte es abtun. Ich blieb abrupt stehen und musterte Lindsay verwundert und zugleich fragend. "Was ist los? Egal was dich plagt, sprich es aus", sanft blickte ich ihr in die Augen und wartete darauf, dass sie sprechen würde.