|
|
|
Ich begrüßte Matthew , wie er mich und ging dann zur Kaffeemaschine um mir einen Kaffee zu holen. Voller vorfreude nahm ich einen schluck davon und sofort fühlte ich mich besser. Mit schnellen schritten ging ich dann zu meinem schreibtisch um meine Tasche dort zu verstauen damit ich sie morgen gleich griffbereit hatte. "Ich muss dann auch wieder los", sagte ich zu den beiden wobei ich den letzten schluck meines Kaffees genoss. "Vielleicht kann Matthew dir alles zeigen?! Bis morgen", sagte ich und verschwand aus dem Lehrerzimmer.


Als er meine Hand nahm und sie schüttelte war es wie ein Stromstoß der durch meinen ganzen Körper ging und ein wohliges Kribbeln blieb in seinem Körper zurück. "Freut mich dich kennen zu lernen Matt!" Sogar sehr er erholte sich zwar gerade erst von einer Trennung, doch bei ihm rutschte ihm dieser Gedanke einfach so raus. Vor allem bei dem Gefühl das er in ihm auslöste. Er nahm seine Hand nach dem Schütteln wieder zurück und lächelte ihn an. Dann sah er zu Sienna als diese sich wieder verabschiedete und nickte ihr zu. "Bis dann! War schön dich kennen gelernt zu haben!" dann wandte er sich wieder an Matt. "Und welchen Schreibtisch kann ich haben?"


"Freut mich auch. Sehr" sagte ich mit einem grinsen auf dem Gesicht, bevor ich wieder zu Sienna sah. Die verabschiedete sich jedoch sofort und überließ unseren neusten Kollegen mir. "Ja kann ich machen..." sagte ich dann etwas perplex. Ob das wirklich so eine gute Idee war, würde sich noch heraus stellen, denn Ordnung und Orienation - die beiden Grundvorraussetzungen um jemanden einzuführen - waren beide nicht wirklich meine Freunde. "Uhhm ich glaub den da..." sagte ich und zeigte auf den, der direkt neben meinem stand. Er sah zwar nicht leer aus, dank meinem Chaos lagen auch meine Sachen auf ihm, aber eigentlich gehörte er niemanden. "Tut mir Leid wegen der Unordnung, ich räum das weg, versprochen!" sagte ich lachte dann leicht nervös, als ich die Blätter auf meinen Tisch schmiss und die heruntergefallene Mappe oben drauf. Das man die Fotos super sehen konnte, fiel mir gar nicht auf.


Eigentlich brauchte er keine Einführung denn er kannte sich hier schließlich schon aus, weil seine Schwester hier zur Schule ging. Dann wartete er darauf das er ihm den Schreibtisch zeigte und sah wie sein ganzer Kram sich darauf breit machte und musste schmunzeln. Er war wahrscheinlich nicht viel besser, denn auch er machte sich immer breit auf seinem Platz und lagerte alles voll. "Ach keine Eile." Meinte er zu ihm und legte die Hand auf seine Schulter um ihm am aufräumen zu hindern und wieder verspürte er diese elektrische Spannung zwischen ihnen. Dann konnte er auch die Bilder sehen die aus der Mappe hervorschauten. Und er musste schmunzeln, er ließ seine Schulter los und nahm eins der Bilder. "Dein Freund?" dabei sah er fragend zu ihm und musste zugeben das er ein wenig entäuscht war, und doch ließ es ihn auch ein wenig traurig werden weil seine Beziehung nicht gehalten hatte.


Ich kramte in meinen Sachen ein bisschen rum, nicht ganz sicher ob es besser oder schlechter wurde. Doch als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte und etwas wie ein elerktrischer Schag durch meinen Körper zuckte, erstarrte ich. Wärme baute sich in meinem Körper auf und ich ließ die Blätter dann einfach, wie sie waren. Ich wollte mich gerade umdrehen, als er seine Hand von meiner Schulter nahm und nach etwas auf meinem Tisch griff. Als ich sah was es war, hätte ich mich ohrfeigen können. Warum hatte ich die Mappe überhaupt hier und nicht in meinem Zimmer? "Das.. ähh... nein" sagte ich dann. Das war noch nicht mal gelogen. "jedenfalls nicht mehr" fügte ich leise hinzu und war mir sicher, das Ethan es nicht hören würde.


Das es eindeutig Pärchenbilder waren erkannte er sofort, doch merkte er auch das Matt es ein wenig unangenehm war. Scheinbar wusste hier niemand von seiner Neigung und er wollte wohl das es so blieb, er würde es sicher nicht weiter erzählen. Jeder musste selber wissen wann er sich outete, doch seine leisen Worte vernahm er auch. "Achso. Meine Beziehung ist gerade erst in die Brüche gegangen. Ich hielt es mit seiner Eifersucht nicht mehr aus." Dennoch vermisse ich ihn... dachte er bei sich und er lächelte ein wenig erzwungen um zu überspielen das es ihm noch nahe ging. Doch natürlich konnte man sehen das das lächeln nicht ernst war.


Ich wagte es nicht, Ethan anzusehen. Nach dem Vorfall an der Uni wollte ich nicht, das alle von meiner Neigung wussten. Gedankenverloren fuhr ich über die fast verblasste Narbe an meinem Unterarm und schloss dann kurz die Augen, als ich merkte das er gehört hatte, was ich gesagt habe. Ich atmete tief durch und drehte mich dann um. "Es wär toll, wenn du's einfach ignorieren könntest. Oder mir einfach aus dem Weg gehst, auch ok. Bloß sag es nicht jedem, ok?" bat ich, ohne ihm in die Augen zu sehen. Ich hatte schon mitbekommen, das sein Lächeln erzwungen war, dachte aber, weil er sich unwohl fühlte wegen mir.


Als er sich umdrehte und ihn ansah fiel er bei seinen Worten fast aus allen Wolken. Dachte der Kerl da vor ihm wirklich er nahm ihm seine Neigung übel? Immerhin war er selber Schwul, das hatte er ihm ja gerade indirekt gesagt doch scheinbar hatte er es nicht mit bekommen. Er seufzte leise und ließ kurz den Kopf hängen ehe er ihn wieder ansah und ihm die Hände auf die Schultern legte und ihn ansah. "Kerl du raubst mir grad jeden Nerv, dabei kenn ich dich erst seit gerade eben!" Meinte er und sah ihm in die Augen. "Ich werde es weder ignorieren oder die Meiden, warum sollte ich?" nun musste er doch anfangen zu grinsen und ließ ihn los. "Ich bin genauso schwul wie du, zumindest wenn du nicht bi bist!" setzte er noch grinsend hinzu.


Als er seine Hände auf meine Schultern legte, erging es mir nicht anders als beim ersten mal. Ich zwang mich, dieses Gefühl zu ignorieren. Bei seinen Worten erinnerte ich mich wieder an den Vorfall an der Uni und bekam Angst "Es tut mir Leid, können wir das nicht auch ohne Gewalt regeln?" Ich kniff meine Augen zu, darauf vorbereitet das er seine Hände von meinen Schultern nehmen würde und zuschlagen würde. Doch seine nächsten Worte ließen mich aufblicken und ihn erstaunt anstarren. "Du... was?" fragte ich dann, einfach um nochmal die bestätigung zu hören. Dann schüttelte ich den Kopf. "Ich bin nicht bi" sagte ich, bevor sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete.


Als er dann hörte das Matt wirklich dachte das er ihm Gewalt antun wollte nur weil er schwul war wusste er wirklich nicht mehr weiter. "Oh Scheiße..." meinte er leise zu sich selbst. "Du hast schon ziemlisch scheiße erlebt deswegen oder?" dabei sah er ihn fragend an und lächelte ihn an und knuffte ihn leicht in die Schulter. "Ich wiederhol mich gern noch mal. Ich bin Schwul! Meine letzte Beziehung ist grad erst in die Brüche gegangen." Locker verschränkte er die Arme vor der Brust und lächelte ihn immer noch leicht traurig an. Eignetlich wollte er gar nicht daran denken, denn er empfand definitiv noch was für Cyrus. Doch das war aus und er würde ihn auch nicht zurück nehmen, mit der Eifersucht von ihm kam er einfach nicht klar. "Ok, also schwul! Ich rate mal und sage noch nicht geoutet?" dabei hob er leicht fragend die Augenbraue, er würde ihn sicher nicht outen. Doch wenn er wollte würde er ihm helfen. Er mochte ihn, vielleich mochte er ihn sogar zu sehr dafür das sie sich erst so kurz kannten. Doch die spannung die er spürte war einfach wahnsinn, denn es ließ sein herz ganz schön puchern. Doch war eben der Gedanke an Cy immer noch da.


Bei seiner Frage zuckte ich nur mit den Schultern und zog die Ärmel meines Tshirts lang. Doch seine nächsten Worte ließen mich lächeln. "Tut mir Leid wegen deiner Beziehung" sagte ich dann, wenn auch nur halbwegs ehrlich. Weil immerhin bedeutete das, das er Single war. Aber ich konnte sehen, das das Ende seiner Beziehung nicht leicht für ihn war. "Naja irgendwie nicht mehr. Rick und Carla wissen es, alle an meiner alten Uni auch. Bloß hier weiß es keiner." sagte ich dann und versuchte, meine Augen wieder von Ethan abzuwenden, was nicht so ganz klappte.


Er zuckte leicht mit den schultern, auch ein wenig traurig, doch es war zu ende und das konnte und wollte er nicht ändern. "Seine Eifersucht hat mich kaputt gemacht, die Beziehung hatte keinen Sinn mehr." meinte er und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Wieder zuckte er mit den Schultern und wollte dann auch nicht mehr darüber reden. "Wer sind Rick und Carla?" meinte er fragend, denn die Namen sagten ihm ja mal gar nichts. Er lehnte sich mit dem Arsch einfach mal gegen seinen neuen Schreibtisch und sah zu ihm, langsam kam auch das lächeln wieder. Das ehrliche lächeln. Er war halt ein fröhlicher Mensch. Auch er konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden, sein Glück war das man eh nicht weg sah wenn man sich unterhielt.


Ich nickte nur bei seinen Worten. Auch wenn Eifersucht nicht der Grund für meine Trennung war, konnte ich ihn verstehen. Bei seiner Frage lachte ich. "Meine Eltern. Sie sind nicht wirklich meine Eltern, deßhalb nenn ich sie Rick und Carla" Ich lächelte zurück, als Ethan auch lächelte. "Also, da du hier neu bist, werd ich dir jetzt ein paar Sachen erklären. 1. Du wirst dich verlaufen, egal wie oft du dir den Weg vorher einprägst. 2. Der Kaffee in der Cafeteria ist erstaunlicherweise gut und 3. frag erst gar nicht nach, was zwischen den Schülern läuft. Du willst es nicht wissen" sagte ich, als mir wieder einfiel, das ich ihn hier ja rumführen sollte.


"Achso! Naja, ich nenn meine Adoptieveltern dennoch Mom und Dad!" Naja, er war ja auch seit seiner Geburt bei ihnen. Bei seinen erklärungen fing er erst an zu schmunzeln und bei Punkt 3 musste er dann leise lachen. Dann räusperte er sich und hob drei Finger. "1. Ich war schon so oft hier das ich mich garantiert nicht verlaufe. 2. das mit dem Kaffee weiß ich schon und 3. da muss ich nicht fragen, das bekomm ich eh mit." dann musste er erst mal lachen und grinste ihn dann an. "Meine kleine Schwester geht hier aufs Internat und Studiert Jura! Du musst mich also auch nicht rumführen!" Dabei lächelte er ihn an und lehnte weiter gegen den Schreibtisch.


Ich musste lächeln. Was für ein Zufall. "Ich bin bei ihnen seitdem ich 6 bin... Ich wusste seit Anfang an das sie nicht meine leiblichen Eltern sind, also kam das irgendwie nie so richtig in Frage." Als er seine eigenen 3 Punkte aufzählte, musste ich lachen. "Super. Ich verlauf mich nämlich selber noch. " Ich lehnte mich neben ihm an den Schreibtisch und drehte den Kopf um ihn weiterhin anzusehen. "Jura... ihr müsst ja beide ziemich intelligent sein, wenn ihr Medizin und Jura studiert bzw. studiert habt" sagte ich dann anerkennend.

![]() 0 Mitglieder und 66 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 410
Themen
und
6033
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
![]() | Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |